Joachim Gauck: Transformationsgesellschaften – Langzeiterfahrungen von Ohnmacht

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Medienaktionen
  • hochgeladen 12. Februar 2021

Das biographische Interview basiert auf dem Buch "Winter im Sommer – Frühling im Herbst: Erinnerungen" [Siedler Verlag 2009]. Ronald Wendorf und Joachim Gauck trafen sich um auf ein bewegtes Leben zurück zu schauen - von einem Ort den Joachim Gauck 'Siehdichum' nannte. Von diesem schauen Sie über die Mecklenburger Wege, Länder und Seen hinaus auf eine deutsche Geschichte der Niederlagen und erlösenden Revolution.

Die DDR sei ein einseitiges Heilsversprechen des Politbüros gewesen, das sich in der Lebenswirklichkeit der Menschen auflöste, so Ronald Wendorf. Doch was kommt nach der 40-jährigen Ideologieüberbeschallung der Bürger? Joachim Gaucks Antwort: 'Freiheit'. Sie beflügelt die Kraft und den Willen zur Veränderung. Die Liebe zu ihr machte Joachim Gauck immun gegenüber dem kommunistischen Klammergriff und gab später den Revolutionären von 1989 den Mut zur Selbstbestimmung. Jedoch scheint diese Freiheitsliebe eher dem Wunschdenken des Westens über den Osten zu entsprechen.

Ronald Wendorf fragt nach Alternativen, Weggefährten und der Lethargie der Demokratiedebütanten. Eine kulturpolitische Antwort ist die Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. Sie ist Joachim Gaucks vorläufig größtes politisches Vermächtnis. Das Interview begleitet den erklärten Demokratielehrer von Wustrow nach Berlin und lässt ihn dessen 'Jahrestage' erzählen.

Ronald Wendorf, Felix Banzhaf, Laura Overhoff, Michel Summer, Lehrstuhl für Neuere und Osteuropäische Geschichte, Albert-Ludwigs Universität

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