Weibliche Homosexualität als Argument in politischen Debatten des Deutschen Kaiserreichs.

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Medienaktionen
  • hochgeladen 1. Dezember 2020

 
Soziale Ungleichheiten sind ein zentrales Thema der Geschichtswissenschaft. Doch häufig werden sie unabhängig voneinander – etwa als Ständeunterschiede, Religionskonflikte, Geschlechterverhältnisse oder kolonialer Rassismus – und weniger in ihren konkreten Konstellationen und Kombinationen untersucht. Differenzen innerhalb verschiedener Gruppierungen – etwa zwischen Frauen verschiedener Hautfarbe, Religion, Klasse, Sexualität und Körper – und die damit verbundenen spezifischen Ausschluss-, Benachteiligungs- und Privilegierungsmechanismen geraten so in den Hintergrund.

 
Die isolierte Betrachtungsweise des „All the Women Are White, All the Blacks Are Men,“ wurde bereits 1851 von Sojourner Truth in ihrer berühmt gewordenen Rede „Ain’t I a woman“ angeprangert. Spätestens seit Kimberlé Crenshaws 1989 erschienenem Aufsatz wird die Verschränkung von race, class, gender etc. unter dem Label Intersektionalität verhandelt. In dieser Ringvorlesung gehen Historiker*innen und Wissenschaftler*innen angrenzender Fächer schlaglichtartig dem Wandel und der Diversität sozialer Ungleichheiten in ihren jeweiligen Verschränkungen nach. Mit einem breiten Spektrum an politik-, sozial-, wirtschafts- und kulturgeschichtlichen Perspektiven diskutieren und vergleichen die Vortragenden unterschiedliche Epochen und Weltregionen und fragen, wie Kategorien wie Stand, Glaube, Sprache, Nationalität, dis/ability etc. Identitäten, Diskurse, Institutionen und deren Zusammenhang strukturierten. So können spezifische Konstellationen von Ungleichheit aufgedeckt und der kritische Blick für Gegenwartsdiagnosen geschärft werden.

 

Referent/in:

Valentina Escherich


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