Polen im 20. Jahrhundert

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Die Geschichte Polens war im 20. Jahrhundert geprägt von einer Abfolge von Fremd- und Selbstherrschaft. Bis 1918 war das Land noch geteilt zwischen seinen Nachbarn Deutschland, Österreich und Russland. Nach der Wiedererrichtung als selbstständiger Staat mussten die Grenzen neu bestimmt werden. Schließlich lebten in dem neuen Staat zahlreiche Minderheiten, die sich ihrerseits oft unterdrückt fühlten, während Polen nun sogar nach Kolonialherrschaft in Afrika strebte. Der Zweite Weltkrieg brachte die größte historische Katastrophe für das Land und anschließend eine massive Verschiebung seiner Grenzen und seiner Bevölkerung. Es folgte ein vierzigjähriges kommunistisches Regime, von dem immer noch diskutiert wird, inwieweit in ihm Polen oder Russen dominierten. Die Wiedererlangung der vollständigen Unabhängigkeit machte es ab 1989 erforderlich, Polens Selbstverständnis und seinen Platz in Europa neu zu bestimmen, ein Prozess der bei Weitem noch nicht abgeschlossen ist. Die Vorlesung soll vor allem darauf eingehen, wie dieses Geschehen aus der polnischen Innenperspektive erlebt wurde. Das Schwanken des nationalen Bewusstseins zwischen Opferrolle und Größenwahn hat Mentalitäten geprägt, die so in kaum einem anderen Land anzutreffen sind und die zumal in der epochalen Gestalt von Papst Johannes Paul II. Einfluss auf die ganze Welt genommen haben. Um dies deutlich zu machen, sollen im Lauf der Vorlesung auch historische polnische Filmdokumente mit deutscher Übersetzung gezeigt werden.

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